Hans Holtorf, 1899 in Friedrichstadt an der Eider geboren und von 1935 bis zu seinem Tode 1984 in einem kleinen, selbsterbauten Haus zu Bockholmwik an der Flensburger Außenförde ansässig, zählte zu den Stillen im Lande, aber auch zu den Großen.
Die älteren Jahrgänge ausgenommen, kennen den schleswigholsteinischen Landeskunstpreisträger von 1963, die meisten nur noch als exquisiten Landschaftsmaler, als „Maler der Ostsee“.
In Wirklichkeit war Holtorf eine geniale Doppelbegabung, gleichwertig als Meister des Pinsels und Zeichenstiftes wie als Theatermann, der in den Jahren 1920 bis 1925 mit dem von ihm gegründeten und gesteuerten Maskenwagen ganz Deutschland durchrollte und ausnahmslos überall denkwürdige Triumphe auslöste.
„Hans Holtorf und der Maskenwagen
der Holtorf-Truppe (1920-1925)“
Sonder-Ausstellung
auf dem Museumsberg Flensburg
vom 9. März bis zum 4. Mai 2008.
Die Eröffnung findet
am Sonntag, 9. März, um 11.30 Uhr
durch den Museumsdirektor
Prof. Dr. Ulrich Schulte-Wülwer statt.
Hans Holtorf (1899-1984), der auch als Maler und Übersetzer von sich reden gemacht hat, zog zwischen 1920 und 1925 mit wechselnden Schauspielern unter dem Namen „Masken-Wagen der Holtorf-Truppe“ monatelang durch Deutschland und Dänemark. Die jugendbewegte Wanderbühne führte Stücke wie den Lübecker Totentanz, Werke von Büchner und vor allem Shakespeare in expressionistischen Bearbeitungen auf. Kostüme und Bühnenbild, Regie und Produktion lagen in der Hand des Autodidakten Hans Holtorf. Die Ausstellung dokumentiert ein ungewöhnliches, mit einfachsten Mitteln in der Nachkriegszeit agierendes Theater, ein einzigartiges Beispiel reformorientierter Bühnenkunst in Schleswig-Holstein und darüber hinaus.
Ein gut ausgestatteter Katalog befindet sich im Druck.
Zur Eröffnung werden Schauspieler des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters Szenen aus Holtorfs Fassung des Lübecker „Totentanzes“ spielen.
Parallel wird die Kunsthandlung Messerschmidt eine Verkaufsausstellung mit Bildern aus der gesamten Schaffenszeit von Hans Holtorf einrichten.